Mobiles digitales Advertising macht bis 2020 ein Drittel des Werbemarktes aus

Der Werbemarkt verändert sich rapide. Schon seit langem hören wir, dass die Printmedien an Absatzzahlen einbüssen und die Auflagen sinken. Dies geht einher mit einer geringeren Anzahl an Inseraten und Werbeeinnahmen.
Dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen, allerdings befindet sich die Werbung in den neuen online Medien ebenfalls vor einem Scheideweg. Denn immer mehr Nutzer setzen auf mobiles Surfen, so dass sich auch die Werbung immer mehr in diese Richtung orientiert.
Eine Studie von Salesforce kommt nun zu dem Schluss, dass mobiles digitales Advertising bis 2020 etwa ein Drittel des Gesamtmarktes ausmachen wird.
Der Wandel des Werbemarktes in Zahlen
Laut der Studie "Digital Advertising 2020 von Salesforce" werden sich die Ausgaben für mobile digitale Werbung bis 2020 auf etwa 187 Milliarden US-Dollar belaufen – was ungefähr doppelt so hoch sein wird, wie die Ausgaben für die Desktop-Werbung. Im Vergleich: Die Gesamtausgaben für die Fernsehwerbung werden für 2020 auf 192 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Hält dieser Trend an, könnte die mobile digitale Werbung bereits 2021 die TV-Werbung überholt haben.
Die mobile Werbung hatte bereits im Jahr 2017 um ca. 35 Prozent zugelegt, bis 2020 wird von einem durchschnittlichen Wachstum von 21 Prozent pro Jahr ausgegangen. Während TV, Radio und Kinowerbung ebenfalls leicht steigen könnte – wenn auch bei weitem nicht im selben Masse wie die mobile Online-Werbung - wird es einen deutlichen Rückgang bei den Printmedien geben, der zwischen 5 und 6 Prozent jährlich geschätzt wird.
Printmedien können diesen Rückgang der Werbeeinnahmen nur auffangen, indem sie ihr Online-Angebot erweitern. Wird dieser Schritt erfolgreich gegangen, kann man sich jedoch über einen allgemeinen Anstieg der Werbeeinnahmen von ca. 4,5 Prozent pro Jahr freuen.
Trends im digitalen Werbemarkt
Im Detail zeigt die Studie jedoch noch viele weitere interessante Trends:
Facebook und Google dominieren den Markt
Die beiden grössten Internetunternehmen sind für digitale Werbung unumgänglich. Sie machen aktuell ungefähr zwei Drittel des Marktes aus, Tendenz steigend. Vor allem Videoinhalte werden immer bedeutender. Die wichtigsten Online-Plattformen sind Facebook und Google selbst, Instagram und die Videoplattform YouTube.
Persönliche Daten werden für personalisierte Werbung genutzt
Data-Management-Plattformen werden von fast allen grösseren Unternehmen genutzt bzw. eingeführt, um persönliche Daten von Kunden zu sammeln und für gezielte, personalisierte Werbung einzusetzen.
Marketing und Advertising werden eins
Fast 6 von 10 Unternehmen haben ihr Budget für Marketing und Advertising bereits zusammengelegt und damit auch ihre Teams und Abteilungen. Dies kreiert mehr Interdisziplinarität und natürlich noch mehr Herausforderungen für das Marketing- und Advertising-Team der Zukunft.
Advertising-Metrics werden immer umfangreicher
Vorbei sind die Zeiten, in denen der Erfolg eines Unternehmens nur an Hand von Facebook-Likes und Instagram-Followern gemessen wurde. Neue Indikatoren werden geschaffen, um gläserne digitale Kunden zu erfassen, denen mit Hilfe von Daten ein Lifetime-Value geboten werden kann.
KI-Technologien für die Werbebranche
Bei den Fortschritten auf dem Gebiet der KI wird erwartet, dass schon innerhalb der nächsten 12 Monate etwa drei Viertel der Werbenden auf intelligente persönliche Assistenten setzen, die lediglich virtuell sind und trotzdem ganz natürlich mit Kunden interagieren können.
Daten werden immer wertvoller und vertrauenswürdiger

Bei all den guten Prognosen im Hinblick auf die digitale Werbung, stellt dieser Trend jedoch auch eine grosse Herausforderung dar. Denn zum einen gibt es immer strengere Richtlinien beim Umgang mit Nutzerdaten (siehe auch die DSVGO der EU [a link to the article about the DSVGO can be placed here]) und zum anderen müssen auch verlässliche Daten gesammelt und ausgewertet werden können.
Schon jetzt versuchen Unternehmen durch eigene Datensysteme dieser Herausforderung entgegenzutreten. Neben Standarddaten wie E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Namen, werden jedoch auch kleinere Informationen immer wichtig. Da bereits heute schon 94 Prozent der Unternehmen CRM-Daten (Customer-Relationship-Management) einsetzen, um die gewünschte Zielgruppe anzusprechen, wird gezielte und personalisierte Werbung immer präziser werden, was den Aufwand für Datenerfassung und -auswertung weiter erhöhen wird.
Eigene Data Management Plattformen, oder kurz: DMPs, werden bereits jetzt von 91 Prozent der Unternehmen geplant bzw. schon umgesetzt.
Wandel des Werbemarktes global
Datenbasierte Marketingaktivitäten sind ein globaler Trend. Die weltweite Vernetzung über das Internet hat nicht nur die Absatzmärkte vergrössert, sondern auch die Konkurrenzsituation verschärft. Mit gezielter Werbung für mobile digitale Endgeräte können Unternehmen nun noch besser am anderen Ende der Welt Kunden anwerben.
Diese Entwicklung wird alle Branchen erfassen und den Werbemarkt wie wir ihn heute kennen wahrscheinlich viel mehr verändern, als wir es uns heute vorstellen können. Dies ist der Beginn – wie es die Studie von Salesforce selbst so treffend ausdrückt – einer neuen Ära.