
Die Fortschritte in Wissenschaft und Technik lassen uns täglich staunen. Neue und bessere Spiele kommen ständig auf den Markt, doch die neuesten Entwicklungen sorgen nicht nur für mehr Spieleunterhaltung, sondern auch für einen einfacheren und aufregenderen Alltag.
Die meisten Menschen haben schon von einer virtuellen und einer erweiterten Realität gehört - neben diesen beiden gibt es auch noch Mischformen. Doch was genau versteckt sich hinter diesen Begriffen und dem Hotel 2.0 für den Hotelkunden?
Die technologisch erweiterte Hotelerfahrung verstehen
Hinter der erweiterten Realität verbirgt sich eine Kombination aus virtueller und realer Welt. Erst kürzlich wurde das Spiel Pokémon Go ein Erfolg, der über Nacht in aller Munde war. Dieses Spiel zeigt, wie erweiterte Realität umgesetzt werden kann und wie „Augmented Reality“ funktioniert. Sie sehen hier eine virtuelle Abbildung der Realität mit einem Gerät vor sich, die durch Technik und Software erweitert wird – Voraussetzung dafür ist also, dass sie ein Endgerät, wie ein Smartphone oder Tablet besitzen.
Mit dem Pokémon Go Prinzip können sie durch eine ihnen fremde Stadt mit der passenden App und einem Smartphone geleitet werden. Das Gerät zeigt ihnen den kürzesten Weg zum Zielort und liefert Zusatzinformationen, sobald sie die Kamera des Smartphones auf interessante Objekte und Wegmarken positionieren. So können sie zum Beispiel ein Denkmal mit dem Handy einfangen und bekommen automatisch Hintergründe zu diesem auf dem Display eingeblendet.
Diese Technologie wird nun auch von vielen Hotels eingesetzt, um die Performance und die Kundenerfahrung zu verbessern und den Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.
Was können wir vom Hotel 2.0 erwarten?
Die Anwendungsmöglichkeiten im Hotel sind vielfältig und können - mit ein wenig Kreativität - nahezu endlos variiert und erweitert werden. Schauen wir uns aber einfach mal ein paar konkrete Beispiele an:
Das Hotel besser verstehen
Mit der erweiterten Realität können sich Gäste ohne Hilfe des Personals zurechtfinden. So können sie sich im Gebäudekomplex besser orientieren, den Service selbstständig erkunden und müssen so gut wie nie in einer Warteschlange ausharren oder mit einer Sprachbarriere kämpfen. Vor allem schüchterne Gäste (ich bin übrigens selbst einer von diesen) kommen hiermit nicht mehr in die Verlegenheit sich für Kleinigkeiten an das Servicepersonal wenden zu müssen.
Mit der Technologie im Rücken können Fehler abgestellt werden und der Dienst ist jederzeit verfügbar. Zusätzliche Informationen zum Essen, der Art des Pools, der Bücherei und viele andere interessante Optionen laden den Gast zum Erkunden des Hotels ein.
Eine fantastische Erfahrung im Hotelzimmer
Stellen sie sich vor, sie würden einchecken und in ihrem Hotelzimmer wartet ein bekannter Promi auf sie, um sie mit allem vertraut zu machen. Dies ist mit erweiterter Realität tatsächlich möglich. Über Handy, Tablet und PC können virtuelle Guides die Gestalt ihres Lieblings-Schauspielers
Gamification
Für viele noch Zukunftsmusik, aber schon jetzt etwas zum Vormerken. Hinter „Gamification“ verbirgt sich wieder das Pokémon Go Prinzip, welches ein Spiel auf die Bedürfnisse des Hotels maßschneidert und den Gästen eine einmalige Spielerfahrung ermöglicht.
Ein solches Spiel, exklusiv in ihrem Hotel angeboten, dürfte besonders bei den jüngeren Gästen gut ankommen. Jedoch muss auch gesagt werden, dass es noch ein paar Jahre dauern wird, bis dieses Model für Hotels erschwinglich wird.
Chatbots
Nehmen wir einmal an, dass sie in einem Hotel Gast sind, welches die erweiterte Realität bereits umgesetzt hat. Nun brauchen sie Hilfe vom Personal. Doch wissen was? Sie müssen dafür gar nicht das echte Personal bemühen, sie können einfach einen virtuellen Helfer aufrufen, einen Chatbot.
Dieser kann mit ihnen chatten, Fragen beantworten, Tipps geben und Probleme lösen. Dieser Dienst ist gleichzeitig ein grosser Gewinn für Gäste und Hotelbetreiber zugleich.
Wie könnte dies die Popularität eines Hotels beeinflussen?
Jedes Hotel, das seinen Gästen eine Erfahrung bieten möchte, welche es nicht von der Stange gibt, muss schon ziemlich tief in die Trickkiste greifen – und die erweiterte Realität wirkt hier wahre Wunder.
Noch ist diese Technologie nicht üblich, wodurch Hotels mit einem solchen Feature automatisch Luxus versprühen, mehr Gäste anlocken und den Unternehmenserfolg vergrössern. Hier einige Gründe, aus denen Hotels mit erweiterter Realität punkten können:
Eine neue Erfahrung
Viele Kunden sind bereit neue Erfahrungen zu machen und es einfach mal auszuprobieren. Wenn dann noch ein allgemeiner Hype um so etwas wie virtuelle und erweiterte Realität besteht, ist dieser Drang etwas Neues erleben zu wollen noch grösser.
Alleine diese Dynamik sorgt für mehr Buchungen, denn das Hotel 2.0 ist bislang noch ziemlich rar gesät. Natürlich ist dieser Vorteil jedoch zeitlich begrenzt, da andere Hotels nachziehen werden.
Hotelbuchungen
Chatbots haben unmittelbaren Einfluss auf Hotelbuchungen. Hotelbesitzern aus Deutschland zufolge nutzen Reisende vermehrt Online Reiseagenturen als Suchmaschinen, um die besten Hotels zu finden. Die Buchungen führen sie dann aber vor allem offline durch. Mit Chatbots und ähnlicher Software können diese potentiellen Kunden direkt auf die Hotelwebseite geleitet werden, was die Chancen auf Buchungen erhöht.
Komfort während des Aufenthalts
Mit erweiterter Realität ist der Gast nicht mehr vom Personal abhängig. Sie müssen weder nach Informationen fragen noch benötigen sie einen realen Menschen als Hilfe oder Führer durchs Hotel. Mit dem Smartphone auf eine bestimmte Stelle zu deuten reicht aus, um alles zu finden. So hilft die Hotel-Software zum Beispiel dabei das hoteleigene Gym oder das Spa zu finden – alles ganz leicht, mit erweiterter Realität.
Welche Herausforderungen warten auf uns?
Jede neue Technologie bringt uns nicht nur Vorteile und Chancen, sondern auch Herausforderungen und Schwierigkeiten. Dies ist bei der erweiterten Realität nicht anders. Einige der derzeitigen Nachteile sind:
Mangel an Präzision
Noch ist es ein weiter Weg bis zu einer perfekten Umsetzung. Virtuelle Realität ist hier schon einen Schritt weiter, die erweiterte Realität jedoch steckt noch ein wenig in seinen Kinderschuhen. So können zum Beispiel selbst leichte Bewegungen des Endgerätes die gesamte Erfahrung durcheinanderbringen.
Geringer menschlicher Kontakt
Je mehr wir uns auf Technologie verlassen, desto weniger Kontakt haben wir zu echten Menschen. Dies ist in einigen Bereichen ein grosser Vorteil, aber in anderen jedoch auch mit Tücken behaftet. Neue, typischerweise technische Probleme entstehen und durch erweiterte Realität geht generell ein Gefühl von Persönlichkeit verloren. Dies dürfte in Zukunft auch einen Gegentrend zum „Realen Hotel“, welches ganz ohne Technologie auskommt, entstehen lassen.
Unter dem Strich
Es ist noch ein weiter Weg für die erweiterte Realität, bis sie in der echten Welt voll angekommen ist, allerdings ist der Startschuss bereits gefallen. Noch vor wenigen Jahren waren Funktionen unvorstellbar, die schon mit heutigen Möglichkeiten umsetzbar sind. Dies gilt für alle Branchen, auch die Hotellerie.
Nachdem der Hype abgeflaut ist und sich Trends etabliert haben, wird sich auch eine Möglichkeit ergeben, erweiterte Realität im Hotel 2.0 umzusetzen und gleichzeitig den persönlichen Touch nicht zu verlieren.
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